Im Rahmen der gestrigen shortkicks-Gala im Kino Babylon in Berlin wurden die insgesamt vier 11mm-Festivalpreise vergeben. Damit ging die 18. Ausgabe des Internationalen Fußballfilmfestivals nach fünf erfolgreichen Tagen zu Ende. Die deutsch-jordanische Ko-Produktion TALA’VISION von Murad Abu Eisheh konnte sich sowohl über den 11mm Jurypreis als auch über den erstmals vergebenen Preis „Lernort Stadion Junge Jury“ freuen. Associate Producer Frank W. Albers und Kostümbildnerin Farah Karouta nahmen die Preise stellvertretend für Murad Abu Eisheh entgegen, der sich mit einer Videobotschaft bedankte.
TALA’VISION erzählt die Geschichte der achtjährigen Tala, die in einer von Krieg zerrütteten Welt Trost und Freiheit in einem verbotenen Fernseher findet, der jedoch zu einer Frage von Leben und Tod wird. Murad Abu Eishehs Spielfilm erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Studenten-Oscar® in Gold 2021.
Die Große Jury, bestehend aus Josephine Henning (Künstlerin und Fußball-Olympiasiegerin), Dagrun Hintze, (Autorin), Sebastian Kneißl (Ex-Profi, Co-Kommentator und Experte bei DAZN), Antonio Leal (Gründer und Leiter des Fußballfilmfestivals CINEfoot in Brasilien), Mariëtte Rissenbeek (Geschäftsführerin der Berlinale), Wolfgang Steininger (Leiter des Festivals „Der Neue Heimatfilm“ in Österreich) und Michael Zimbalist (Regisseur und Produzent) wählte TALA’VISION aus insgesamt sechs langen und mittellangen Filmen aus dem Gesamtprogramm aus.
Dagrun Hintze (Sprecherin 11mm-Jury): „TALA’VISION erzählt vom Schrecken des Krieges aus Kindersicht – der Alltag des Mädchens Tala ist nicht nur von Angst und Unverständnis gegenüber der Situation geprägt, sondern auch von Langeweile und Isolation. Das Fußballspiel im Fernsehen wird zur rettenden Ausflucht, bedeutet jedoch gleichzeitig tödliche Gefahr. Was für so viele Kinder auf der Welt selbstverständlich ist – Fußball sehen und spielen zu können – hat für Tala einen entsetzlich hohen Preis. Wir haben diesen Film ausgezeichnet, weil er durch seine Komplexität und emotionale Tiefe begeistert. Auf kurzer Strecke wird eine mitreißende Geschichte erzählt, getragen von starken Bildern und einer unglaublich beeindruckenden Hauptdarstellerin. Obwohl diese Geschichte schwer erträglich endet und für die meisten von uns wohl unvorstellbar bleibt, zeigt sich doch, dass Fußball eine Weltsprache ist. Und darin könnte trotz allem immer noch ein kleines Stück Utopie liegen. Herzlichen Glückwunsch.“
Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr die „Lernort Stadion Junge Jury“ berufen. Die Jurymitglieder Anna Besler, Simon Fabian, Luca Hauswald, Pawel Korink, Oskar Körting, Minh Dang Ngo und Jana Pause wählten ebenfalls TALA’VISION zu ihrem Favoriten.
Anna Besler (Sprecherin „Lernort Stadion Junge Jury“): „Es ist sehr schön zu sehen, wie Fußball hier als Inspiration und als mentaler Ausweg für Tala dient. Die hervorragende Machart des Films gab uns die Möglichkeit, uns in den politischen Kontext einzufühlen und eine emotionale Nähe zur Situation der Hauptfigur herzustellen. Darüber hinaus zeigt TALA’VISION eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Blick auf solche umkämpften Städte zu werfen bzw. ihn nie abzuwenden.“