Im Sommer 2006 war sich das Feuilleton einig: Dank des Sommermärchens hatten die Deutschen es endlich geschafft. Sie waren aus dem Schatten der Vergangenheit getreten. Gut gelaunt und befreit von schüchternem Verhalten, wenn es um kollektiven Stolz und seine Symbole ging. Sie hatten ihre Heimat neu erfunden.
Und wer hatte sie auf dem Weg dorthin an der Hand genommen? Der Fußball.
„Das Spiel ist wie wenig andere Phänomene in der Lage, gesellschaftliche Realitäten zu spiegeln und zu prägen“, erklärt 11mm-Festivalleiter Birger Schmidt. „Aus diesem Grund wollen wir in diesem Jahr mit einem Festival-Schwerpunkt die Beziehung zwischen den Themen ‚Fußball‘ & ‚Heimat‘ beleuchten.“
Im Rahmen einer kuratierten Filmreihe und begleitenden Panel-Diskussionen will das Festival der Frage nachgehen, was die „Heimat“ oder der „Mythos Heimat“ ist und welche Rolle die Liebe zu einem Spiel hat, um sie zu suchen, zu fühlen, abzugrenzen oder zu finden.
Begegnungen mit Fanvertreter*innen, Fußballspieler*innen und Gesellschaftswissenschaftler*innen sollen das Programm begleiten.
Einen zweiten Schwerpunkt widmet das Festival in diesem Jahr der Ukraine.
„Die erschütternden Nachrichten vom Krieg erreichen uns mitten in den Vorbereitungen für das diesjährige Festival,“ so der Festivalleiter. „Mit einer Reihe von Filmen aus der Ukraine wollen wir unseren Gästen die reiche Fußballtradition des Landes und die Lebenswelten seiner Bewohnerinnen und Bewohner nahebringen.“